Die Horror-Fabrik

Jörg Kleudgen

Goblin Press

Franz Adler ist ein erfahrener Ingenieur für industrielle Fertigungsanlagen, doch die Fabrik Max Sandmanns stellt ihn vor unlösbare Rätsel. Was wurde aus der Mitarbeiterin, die spurlos verschwunden ist? Was wird dort eigentlich hergestellt? Und welche Rolle spielt das Mädchen, das wie eine Wilde im Wald lebt?

 

Paperback auf 78 Seiten für 12€ 

 

Rezension

Nach der Erzählung "Graues Meer" geht es endlich weiter, mit der nächsten Erzählung "Die Horror-Fabrik". Schnell war die Geschichte durchgelesen mit ihren 78 Seiten und hier hätte ich mich echt gefreut, wenn vor der 78 noch eine eins oder eine zwei gestanden hätte. Die Erzählung besteht aus 5 Kapitel, worin mich der Grusel erst ab Kapitel 3-4 so richtig packte. Zuvor im Kapitel 1-2 wurde die Arbeit des Protagonisten Adlers vorgestellt sowie deren Antagonisten. Sehr gut gewählt und mit leichten Witz, wurden für mich die Namen der Figuren in der Geschichte ausgewählt: 

 

  • Adler - "scharfer Blick"; der durch die Fabrik wandelt und nach Auffälligkeiten sucht
  • Sandmann - "träumen"; ein Fabrikant der ein geheimnisvolles Produkt herstellt
  • Reininger - "rein & sauber"; degradierter Fabrikant der nun als Hausmeister fungiert
  • Kummer - "ausgestossener"; ein Arzt der sich von der Gesellschaft verabschiedet hat

Durch die gewählten Namen der Figuren, bedarf es keine weiteren Erklärungen, da vieles abgeleitet werden kann und sich diese schnell im Gedächtnis verankern sowie verknüpfen lassen. Ich finde es schlau gewählt, da somit nicht tiefgründiger auf die Figuren eingegangen wurde musste und eine kurze Vorstellung völlig ausreichte. Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, sowie das Nachwort von Uwe Voehl. Hier schreibt U. Voehl mir aus der Seele, wie z. B. "... diese Art von Horror verträgt sich nicht mit deutscher Genauigkeit oder europäischen Normenwahnsinn..."

 

Da wurde ich doch glatt erwischt durch Herr Voehl, bei mancher Nachbetrachtung nach dem beenden der Geschichte. Aber Herr Voehl hat in meinen Augen recht, es muss nicht immer alles Erklärbar sein und manche Sachen, auch wenn sie so unbedeutend sind, wie das spontane einsetzen einer Taschenlampe die vorher nicht da gewesen war - dieses dann doch auf sich beruhen lassen und die Geschichte als Ganzes zu sehen und sie nicht zu zerpflücken ins kleinste Detail.