Die Geisterbeschwörer

Magische Erzählungen aus der Zeit um 1800

Spiegelbergs Bibliothek der Phantastik

Magie und Zauberei zählten in der Zeit um 1800 zu den Lieblingsthemen von Schriftstellern und Gelehrten in ganz Europa. Der vorliegende Band präsentiert elf Erzählungen von bekannten wie von unbekannten deutschen Autoren aus den Jahren 1785 bis 1825, in denen Hexenmeister, Zauberer und Geisterbeschwörer eine tragende Rolle spielen. Als Nebendarsteller begegnen stolze Ritter, belesene Mönche, schöne Edelfrauen – und natürlich sämtliche Dämonen, die das Jenseits aufzubieten hat, um genau zu sein: 572 höllische Fürsten und 7.405.926 geringere Geister (glaubt man der Zählung von Joannis Wieri in: De Praestigiis Daemonum & Incantationibus ac Veneficiis, Basel 1577). Mit Beiträgen von August Apel, Joseph von Eichendorff, August Gottlieb Meißner, Friedrich de la Motte Fouqué, Heinrich Zschokke und anderen. Zusätzlich bieten eine Einleitung und Anmerkungen des Herausgebers Hintergrundinformationen zu den Texten.

Buchbesprechung

Der Anfang, in diesem Band, macht die Geschichte "Die Zauberschule" (1785) von August Gottlieb Meiszner und hört mit dem "Zaubermord" (1821) von Georg Döring auf. Was erwartet dem Leser oder der Leserin? Ganz viele interessante Texte, sowie ein Mix zwischen (Geister-) Kurzgeschichten, Sagen, Märchen oder auch Legenden.

 

Insgesamt 11 Geschichten gibt es zu entdecken, wo es sich um Geister oder dem Übersinnlichen dreht. Die Auswahl der Texte, finde ich als sehr gelungen, da sie keine Langeweile verspüren. Die Texte an sich, sind mal mehr aber auch mal weniger gut zu lesen. Das soll bedeuten, das hier zum Teil, durch diverse Formulierungen, wie sie einst damals herrschten, den Lesefluss deutig verlangsamen. Es heisst tatsächlich, langsam lesen um zu verstehen, was ich persönlich nicht als negativ bewerten kann. Womit ich allerdinge meine Mühe hatte, waren die vorhanden (viele) Fussnoten, die alle am Ende des Buches erklärt wurden. Da komme ich nun leider etwas zu spät (da bereits Band 7 erschienen ist) aber da hätte ich mir gewünscht, das man Fussnoten wörtlich nimmt und diese auf der Seite kurz erklärt hätte. Es Bedarf keine grosse Erklärung - denn oft reicht eine Übersetzung zu einem Wort völlig aus, was es heute bedeutet. Denn nichts ist schlimmer, wenn man sein Lesefluss gefunden hat und jedesmal ausgebremst wird, da man hinten im Buch erst nachschlagen muss.

 

Eine Besprechung zu jeder einzelnen Geschichte erspare ich mir. Das würde den Rahmen sprengen. 11 Geschichten gibt es zu entdecken und viele davon haben mir wirklich sehr gefallen und einige wenige davon, sind mir tatsächlich im Gedächtnis geblieben, wie z.B. "Der Freischütz" (1811) von August Apel. Wirklich eine spannende Geschichte, wo sich der Protagonist mit dem "Teufel" einlässt, um seine Geliebte zu gewinnen, natürlich mit fatalen Folgen - die tatsächlich genial und spannend geschrieben wurde.

 

Über die Buchbindung werde ich ebenfalls nicht viele Worte verlieren. Gebunden (TB) ist dieses Buch durch Amazon und jeder weiss, was dies bedeutet. Dieses Buch und sicherlich auch die folgenden 6 Bände, haben wahrlich ein besseres Buchkleid (mind. HC) verdient, als diese Billigversion!

 

Ein Dank geht auch hier, an mein "Freund ... ", der mich auf diese Bibliothek aufmerksam gemacht hat. Derjenige weiss schon, wenn er dieses hier lesen sollte, wer gemeint ist.

Zusammenfassung

  • aktuell Band 1 von 7; können alle unabhängig voneinander gelesen werden
  • eine gelungene Auswahl an Texten, die keine Langeweile versprühen
  • 11 Geschichten gibt es zu entdecken; keine Illustrationen
  • zum Teil sind die Texte nicht leicht zu verstehen - bewusstes Lesen ist hier von Vorteil
  • für Phantastik-Neueinsteiger sehr zum empfehlen
  • eine phantastische Unterhaltung ist garantiert - trotz zum Teil 200 Jahre alter Geschichten
  • Fussnoten sind erst am Ende des Buches erklärt - nicht Vorteilhaft, wenn man sein Lesefluss gefunden hat


ISBN 9-781537-791746