Quendel

Caroline Ronnefeldt

Ueberreuter Verlag

Die Quendel sind ein gutmütiges Volk, das sich abends am Kaminfeuer schauerliche Geschichten erzählt und für gewöhnlich nie etwas Ungeplantes tut. Doch als der selbst ernannte Kartograf Bullrich Schattenbart eines Nachts nicht nach Hause kommt, brechen seine besorgten Nachbarn auf, um ihn zu suchen – angetrieben von einem schrecklichen Verdacht: Kann es sein, dass sich der verwegene Eigenbrötler in die Nähe des Waldes Finster gewagt hat? Noch ahnt keiner, was diese Nacht so anders macht als alle anderen. Ein seltsam leuchtender Nebel öffnet die Grenzen zu einer fremden, bedrohlichen Welt. Wer die Zeichen zu lesen versteht, weiß, dass lang vergessene, uralte und grausame Kräfte zu neuem Leben erwachen …

 

Gebundene Ausgabe mit über 440 Seiten!

Empfohlenes Alter auf  14-17 Jahre veranschlagt - was in meinen Augen gut gewählt ist.

 

ISBN 978-3764170776

Buchbesprechung

Ein Buch voller Unkraut oder sind da doch ein paar Rosen drinnen versteckt? Eine Leseempfehlung von Creepy Creature Review, die ich nachgegangen bin, vielen Dank dafür.

 

Wie im Vorwort schon beschrieben, begibt sich der Kartograf Bullrich auf Entdeckungstour und erkundschaftet trotz bekannter Gefahren, den Finsterwald, aus den er nicht mehr zurück kommt. Ein kleine Truppe von Quendeln bildet sich um den verschollenen Mitbewohner zu finden und wieder nach Hause zu geleiten. Das Drama beginnt!

 

Bis hierhin liest sich das Buch, ca. bis zur Hälfte, recht schön da es auch eine angenehme deutsche Sprache ist. Die Spannung ist gegeben, da vieles durch den Leser entdeckt wird; Bsp. das Verschwinden des Kartografen; die Bildung der Rettungstruppe und das unheimliche glitzern in der Luft aber wer sind die Quendel überhaupt (hier wird leider nicht viel preisgegeben)

 

Das Niveau der Sprache im Buch ist hoch gesteckt, nur verliert sich hier die Schriftstellerin in zu vielen Beschreibungen, die in meinen Augen viel zu sehr ausgedehnt erscheinen und die ruhig kürzer hätten ausfallen können. Aber das allein ist es nicht, denn viele Beschreibungen sind einfach nicht spannend; wie z.B. "... die Quendel erreichen eine Burg mit hohen Mauern..." (sinngemäß und kurz gehalten); eine Burg hat meistens immer hohe Mauern wenn sie nicht abgerissen wurde. "...Die Burg weist auch einen Garten vor, der durch den Schatten der hohen Mauern sehr pflegebedürftig ist. ..." Hm, in meinen Augen uninteressant, da es nichts mit der Geschichte zu tun hat (bis jetzt).

 

Hier hätte Frau Ronnefeldt ruhig etwas kürzer treten können in diversen Be- & Umschreibungen. Dann hätte man sicher 100 Seiten einsparen können und die Geschichte wäre zum Ende hin etwas flüssiger und spannender. Oder man hätte diese Seiten nutzen können um Bullrich weiter zu verfolgen, was er erlebte und wie es ihm erging im Finsterwald. Denn warum dies außer Acht gelassen wurde, verstehe ich nicht ganz, wenn schon der Handlungsstrang aufgesplittet wurde.

 

Das letzte Kapitel lässt vermuten das es weitergeht und so ist es auch. Ob man Bullrich den Kartograf letztendlich gefunden hat, das müsst ihr schon selber nachlesen. Aber nicht nur der Kartograf ging verloren, soviel soll geschrieben sein. 

 

Eine absolute Leseempfehlung mag ich gar nicht geben, da mich dieses Buch nicht voll überzeugte. Dennoch bin ich gespannt wie die kommende Ausgabe wird und ob sich die Schriftstellerin in Bezug der Spannung und Erzählweise weiterentwickelt hat. Der "Funke" ist noch nicht ganz bei mir übergesprungen. 


Zusammenfassung

  • "hohes" Niveau der deutschen Sprache
  • Spannung bis zur Mitte des Buches gegeben, dann flaut es ab, b/d die vielen Be-/Umschreibungen
  • kein Vergleich zu Hobbit und Co.
  • ein Buch im Genre der Fantasy aber frei von Drachen und Elfen (positiv)
  • das Buch wirft zum Ende hin, offene Fragen auf (z.B. Warum man Bullrichs Weg nur bis zum verschwinden verfolgte und nicht weiter; was erlebte er im Finsterwald?)
  • der spannendste Teil, Bullrich nach dem verschwinden, fehlt
  • diese Geschichte Endet nicht mit dieser Ausgabe

 



"... mein persönliches Empfinden mitunter zu sehr in Nebensächlichkeiten verzettelt. So hatten vielen Passagen der Geschichte etwas Langatmiges an sich und man hatte das Gefühl beim Lesen nicht wirklich vom Fleck zu kommen. Mich haben diese Faktoren in der Zusammenschau ziemlich auf Distanz gehalten..."  Quelle: Amazon

 

Daran kann ich mich nur anschließen.