Saburac

Jörg kleudgen

Goblin Press

Im Schatten eines hoch aufragenden Hauses mit ungewöhnlichem Sägezahngiebel entdeckte er ein winziges Geschäft. Es handelte sich um ein Antiquariat. Ein Großteil des Sortiments schien aus Büchern zu bestehen, von denen viele recht alt und zumindest auf den ersten Blick interessant schienen. Als Krebs genauer hinsah, stellte er fest, dass es sich um medizinische und wissenschaftliche Nachschlagewerke handelte. Dennoch konnte er der Versuchung nicht widerstehen und betrat den Laden, begleitet von dem leisen Klingen eines Glockenspiels.

 

Es war, als trete er in eine andere Zeit ein. Die Einrichtung des Geschäfts war auf angenehme Weise altertümlich. Der Geruch der Bücher mischte sich mit dem Duft würzigen Pfeifentabaks. Hinter einem Arbeitstisch, auf dem Kartonagen, Kleber und Stifte ausgebreitet lagen, saß ein Mann, der nur kurz aufblickte, als Krebs eintrat. Er konzentrierte sich darauf, einen Bucheinband auszubessern und gleichzeitig die Bruyèrepfeife in Gang zu halten, die in seinem Mundwinkel stak.

 

Paperback, 74 Seiten, 12€ zzgl. Versand

Rezension

Ein weiteres Exemplar aus der Goblin Press zwischen Kubin & Co. hat den Weg in mein Hirn gefunden. Diesmal mit der Erzählung "Saburac" von Jörg Kleudgen, inspiriert durch eine Fernsehserie aus den 70ziger Jahren. Diese Geschichte führt in meinen Augen zwei Handlungsstränge (kleine), wobei der Leser am Ende im unklaren gehalten wird, da es zu keiner weiteren Handlung/Abschluss kommt. Dies ist aber nicht so wild, denn hier wird sehr auf den Protagonisten und der Psyche eingegangen, was mir sehr gefallen hat. 

 

Wer diese Geschichte liest, erhält eine gediegene Spannung sowie ein schönes Schaubild worin sich der Protagonist bewegt und sich befindet. Eine schöne deutsche Phantastik. 

 

Diese Ausgabe aus der Goblin Press kann man nicht empfehlen, man muss sie einfach lesen.  


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