Running Wild

Zwischendurch darf es auch mal eine Kriminalgeschichte sein: Heute ist es Running Wild von J.G. Ballard geworden. Diese Novelle erzählt eine mysteriöse Ermordung, von mehreren Erwachsenen und deren verschwundenen Kinder. Gleich zu Anfang wird dem Leser kurz und bündig, das Dörfchen Pangbourne vorgestellt und beschrieben mit seinen ganz speziellen Charakter. Um die mysteriösen Ermordungen aufzuklären, schlüpft man in den Protagonisten des Psychiaters hinein und durchläuft mit ihm gemeinsam das Dorf Pangbourne, sowie sein Gedankengut. Die Erzählweise ist sehr gelungen und von Anfang an sehr spannend gestaltet. Der Fall wird durch mehrere Vermutungen abgeschlossen, allerdings eine Schlussfolgerung hat es sehr in sich und wird dem Leser bis ins kleinste Detail näher gebracht. Wahrlich eine gelungene Novelle, was den Fortschritt der High-Tech Gesellschaft angeht sowie deren gleichzeitigen Angriff auf die menschliche Psyche.

Das Buch wird als Grossformat ausgeliefert, was mich zunächst verwirrte und hatte zuerst das Gefühl, eine Graphic Novell in den Händen zu halten. Dieses Gefühl stellte sich aber schnell wieder ein und sah es wenig später als ein gebundenen Polizeireport bzw. ein psychiatrisches Gutachten/Abschlussbericht. Die Illustrationen, die durch R. Kleist erstellt worden sind, konnte ich nicht so viel mit anfangen. Mir haben sie schlichtweg nicht gefallen aber das kann manch anderer anders empfinden. Denn Kunst liegt bekanntlich immer im Auge des Betrachters.