Die Totenbraut

Deutsche Vampirgeschichten des 19. Jahrhunderts

Spiegelbergs Bibliothek der Phantastik

Denkt man an Vampirgeschichten des 19. Jahrhunderts, fallen einem als Erstes meist die Werke englischsprachiger Autoren ein, von John Polidoris The Vampyre bis zu Bram Stokers Dracula. Dass daneben auch die deutsche Literatur einigen Anteil an der Entwicklung des Genres hatte, zeigen die im vorliegenden Band gesammelten Erzählungen. Zum Teil sind sie deutlich von englischen Vorlagen inspiriert, zum Teil dagegen erstaunlich unabhängig und originell, zum Teil übten sie sogar ihrerseits bedeutenden Einfluss auf englische Autoren aus. Zwischen 1820 und 1850 entstanden, machen diese großteils vergessenen Texte das ganze Spektrum der Gattung anschaulich und bieten einen faszinierenden Einblick in die Frühzeit eines literarischen Mythos, dessen Popularität bis heute ungebrochen ist. Mit Beiträgen von Franz Seraph Chrismar, Ernst Raupach, Gottfried Peter Rauschnik, Karl Adolf Wachsmann und anderen. Zusätzlich bieten eine Einleitung und Anmerkungen des Herausgebers Hintergrundinformationen zu den Texten.

Buchbesprechung

Dies ist nun Band 2, herausgegeben von Joseph Wilhelm Spiegelberg, mit 7 Vampirgeschichten. Dieses Exemplar entdeckte im September 2016 den Büchermarkt, in Form einer Taschenbuchausgabe; Druck: CreateSpace. Von der Qualität der Bindung her, darf man nichts grosses erwarten von CreateSpace. Jeder Büchernerd dürfte wissen, was ich genau meine. Aber Gott sei Dank, hat die Qualität der Bindung, keinen Einfluss auf die Qualität der Geschichten.

 

Was die Auswahl zu den Geschichten betrifft, kann ich dazu nicht viel schreiben, aber es gibt eine schöne Einleitung in diesem Buch, was bestimmt einige Fragen beantworten wird. 7 Vampirgeschichten hört sich nicht viel an, aber auf rund 300 Seiten verteilt, reichte es mir tatsächlich aus. Ich bin nicht der grosse Vampirgeschichtenleser, aber dennoch eine Bereicherung in diesen mal reinschnuppern zu dürfen. In diesen Geschichten darf man keine grossen Beissorgien oder Sonstiges erwarten. Ich weiss nicht, wie ich es genau beschreiben soll, aber wie der Vampir von seinen Opfern ernährt wird, passiert auf einer ganz gediegenen Basis und zwar durch Zuneigung/Liebe der Auserwählten und durch Träume. Aber sind es wirklich nur Träume oder hängt der Vampir nachts tatsächlich am Hals seiner Auserwählten?

 

Die 7 Geschichten siedeln sich in der Zeit zwischen 1820 & 1843 an. Was der Grusel in der damaligen Zeit war, kann man hier schön erkennen und in der heutigen Zeit schmunzelt man darüber nur. Allerdings darf man nicht vergessen, das es damals eine ganz andere Zeit war und der Grusel oft das Maximum darstellte, um nicht in den Kerker zu wandern.

 

Besonders gefallen und nachhaltig war die Geschichte, "Der Fremde" von Karl Adolf von Wachsmann. Denn hier bin ich mir zu 100% sicher, das diese Geschichte verfilmt wurde. Mir kommt das alles so bekannt vor, nur leider habe ich bisher den Filmtitel dazu nicht finden können. Auf Wikipedia herrschen einfach zu viele Vampirfilme und ob der Film den gleichen Titel trägt, wie im Buch, sei mal dahin gestellt.

 

Für mich stellt diese Bibliothek von Spiegelberg, eine schöne Reise in die Phantastik da.

Zusammenfassung

  • aktuell Band 2 von 7; können alle unabhängig voneinander gelesen werden
  • eine gelungene Auswahl an Texten, die keine Langeweile versprühen
  • 7 Geschichten gibt es zu entdecken; keine Illustrationen
  • zum Teil sind die Texte nicht leicht zu verstehen - bewusstes Lesen ist hier von Vorteil
  • eine phantastische Unterhaltung ist garantiert - trotz zum Teil 200 Jahre alter Geschichten
  • Fussnoten sind erst am Ende des Buches erklärt - nicht Vorteilhaft, wenn man sein Lesefluss gefunden hat


ISBN 9-781539-027553