Ein Brief vom Keilerstein

Christian von aster

Buchheim Verlag

Im Zentrum dieses Briefes steht der Genius Dr. Erwin Sternhammers, eines Mannes, dessen schulmedizinische Karriere gegen Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts durch »unangemessene« Experimente an lebenden Objekten ein plötzliches Ende fand.

In seinen Schriften aber leben die Gedanken des »Frankenstein von Marburg« weiter. Nicht zuletzt weil sein Werk jungen Medizinern auch heute noch eine Chance verheißt, die prosaische Chirurgie der Gegenwart mit tieferen spirituellen Inhalten zu verbinden.

Beeindruckt von Sternhammers Visionen beginnt der Autor des vorliegenden Briefes sein Praktikum in einer entlegenen, vom engsten Stab Dr. Sternhammers geleiteten Klinik am Keilerstein. (Q: Amazon)

Buchbesprechung

Ein Brief vom Keilerstein, geschrieben von Christian von Aster und bereits vor einigen Jahren, in einer stark limitierten Auflage, unter das Volk gebracht. Nun im Buchheim Verlag neu aufgelegt und der Leserschaft zur Verfügung gestellt.

 

Es ist tatsächlich ein kurzes Lesevergnügen aber dafür ein spannendes! Wie der Buchtitel schon verrät, ist die Geschichte so aufgebaut, das ein Brief aufgesetzt wird und darin die Geschichte erzählt wird, was der Protagonist bereits erlebte und vielleicht noch erleben wird. Ein junger Unterassistentsarzt begibt sich nach Keilerstein, um dort von seinem Idol unterrichtet zu werden. Natürlich ist dies kein normales Spital, wie er bei seiner Anreise und die ersten Tage auf Visite erleben muss. Alles ist anders, was nur anders sein kann. Hygiene ist ein Fremdwort, das Personal ist grotesk sowie dessen Patienten. Sein Idol bekommt er nicht zu sehen, dafür dunkle Gänge und Räume. Sowie Räumlichkeiten die  mit einer dicken Stahltür abgeschlossen sind - was sich wohl dahinter verbirgt?

 

Um nicht gleich alles zu verraten, ist dies ein Ort von Kultisten, was man sich aber schon denken kann. Die Geschichte ist von Anfang an spannend geschrieben und lässt einen nicht mehr los. Es schleicht sich Düsternis ein sowie erhält man als Leser ein beklemmendes Gefühl, da man doch schnell eins wird mit dem Protagonisten und deren Sonderlichkeiten. Die Textfülle auf den Seiten ist allerdings sehr gering gehalten, Grund wird wohl dafür sein, das es sonst wohl kein Buch geworden wäre mit rund 125 Seiten sondern eher mit 60 Seiten.

 

Die Geschichte wurde illustriert von Holger Much, mit diesen konnte ich leider weniger was anfangen. So grotesk wie sie erstellt worden sind, passt es nicht ganz für mich zur Geschichte. Eine Szene, wo das Personal zusammen am Tisch sitzt, ist so illustriert worden, das dieses für mich ins comichafte rübergeht. Aber Gott sei Dank sind Geschmäcker verschieden und ein anderer mag genau solche Illustrationen. Für mich hätte diese Geschichte keine Illustrationen gebraucht, da ich diese schnell überblätterte um zu wissen, wie es mit der Geschichte weiter geht.

Zusammenfassung

  • die Geschichte ist ein Nachdruck aus dem Jahre 2004; neu sind lediglich die Illustrationen
  • kurzweiliges Lesevergnügen aber dafür ein sehr spannendes
  • Geschmackssache sind die Illustrationen, mir haben sie nicht sonderlich gefallen und nicht wirklich passend zur Geschichte; diese Neuauflage käme auch ganz gut ohne Illustrationen aus
  • das Buch hat rund 125 Seiten, ausgelesen hat man es als flinker Leser wohl in 90 Minuten; die Textfülle auf den Seiten ist gering gehalten; daher purzelt man nur so von Seite zu Seite
  • ein Vergleich mit Lovecraft (wie auf anderen Portalen) wäre hier unangebracht; Lovecraft ist kein Gott der "Phantastik"


ENDE