Weihnachten auf der Lindwurmfeste

Beworben mit ganz grossen Worten: "Diese zamonische Weihnachtsgeschichte gehört unter jeden Christbaum!"

Wirklich unter jeden? Das mag jeder selber für sich entscheiden, ich bin froh das ich keinen habe, somit konnte ich dieses Buch jetzt schon lesen, am 21.12.2018. Nach der Prinzessin Insomnia, waren meine Erwartungen sehr gering, was dieses Buch angeht. Denn was soll schon gross passieren, über einen Briefwechsel zu berichten, was das Weihnachtsfest angeht? Aber auch hier stimmt schon was nicht, denn einen Briefwechsel sehe ich hier nicht! Hier ist lediglich ein Brief von Hildegunst von Mythenmetz an den Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer zu verfolgen. Zum Briefwechsel gehört in meiner Ansicht noch die Antwort vom Empfänger dazu oder nicht?

Was erwartet dem Leser oder der Leserin? Ganz einfach: eine Abrechnung oder die Ansicht von Walter Moers, wie er das Weihnachtsfest sieht und mit seinen zamonischen Figuren und Ausdrücken beschreibt.

Spannung? In meinen Augen nein, es ist eine kurzweilige Angelegenheit dieses Buch zu lesen. In rund 90 Minuten hat man es durchgelesen und ist genau so weit wie vorher, da man doch endlich "Das Schloss der träumenden Bücher" lesen möchte.

Die Qualität des Buches, die Bindung, ist sehr gut! Einen Schutzumschlag gibt es mit dazu und ein Lesebändchen. Allerdings dieses hätte man getrost weglassen können, denn ein Lesebändchen braucht es nun wirklich nicht. Der Schriftsatz ist sehr gross gehalten und wäre dieses so nicht geschehen, käme das Buch wohl eher als ein dickeres Heft auf dem Markt.

2/3 des Buches besteht aus Text (der Brief), das letzte 1/3 aus Illustrationen, die einem dahin befördern, als sei man in einer Kinderstube gestrandet. Fehlt nur noch das Buntstifte mitgeliefert werden, um die Figuren auszumalen. Schwierig ist auch zu beurteilen, wer was illustriert hat, ich gehe davon aus, das Frau Rode lediglich coloriert hat? Ansonsten sind die Figuren zum Teil sehr gut gelungen, wären sie doch bloss in s/w gehalten. Die vielen bunten Farben, passen für mich einfach nicht. Es ist zu bunt und geben den Buch ein Charakter, als sei es aus der Kinderstube entsprungen. Nur ein Kinderbuch ist dieses Werk nicht!

Sehr Interessant ist! - Die Leseprobe zum "Der Bücherdrache". Hier kommt tatsächlich, allein durch die s/w Illustration von W. Moers, das zamonische Feeling durch. Also es lässt hoffen, dass die Tore Zamoniens sich wieder öffnen.