Lord Ruthven

zwei Vampirgeschichten

Spiegelbergs Bibliothek der Phantastik

Mit der Erzählung 'Der Vampir' erfand John Polidori gleichsam im Alleingang die moderne literarische Vampirgeschichte. 1819 erschienen, fand das Werk rasch weite Verbreitung, ein begeistertes Publikum und zahlreiche Nachahmer. An erster Stelle stand dabei Cyprien Bérard, der mit 'Lord Ruthven oder Die Blutsauger' schon 1820 eine ausführliche Fortsetzung von Polidoris prägender Erzählung vorlegte. Beide Texte sind – in zeitgenössischen deutschen Übersetzungen – im vorliegenden Band vereint.

Buchbesprechung

In diesem Band 7 gibt es zwei Vampirgeschichten zu entdecken; 1. Der Vampir von John Polidori und 2. Lord Ruthven oder die Blutsauger von Cyprien Bérard.

 

Zu der ersten Geschichte gibt es wohl nicht viel zu sagen, ausser das dies der Ursprung aller weiteren Vampirgeschichten ist und zur Weltliteratur gehört. Mit dieser Geschichte erschuf Polidori die erste Vampirerzählung und begründete gleichsam mit der Hauptfigur Lord Ruthven den Typus des modernen Vampirs. Dies ist eine Kurzgeschichte.

 

Mit der zweiten Geschichte, die etwas länger und grösser aufgebaut ist und nicht mehr als Kurzgeschichte angesehen werden kann, hatte ich so meine Probleme. Auch in diesem Band heisst es, aufmerksam zu lesen. Denn die Erzähl-/Schreibweise ist weiterhin "alt" und zum Teil schwierig zu verstehen, wenn es Ausdrücke von damals gibt, die nicht gleich klar sind, was sie zu bedeuten haben. Auch hier gibt es wieder Fussnoten, aber diese sind alle am Ende des Buches aufgeschlüsselt, was sehr schade ist. Hier sollten Fussnoten, wörtlich genommen werden, um nicht stets seinen Lesefluss unterbrechen zu müssen.

 

Mein Problem an der zweiten Geschichte war diese, da sie für mich zu langatmig war, wohl auch aus den Standpunkt betrachtet, da es mich immer wieder mal nervte, wenn ich was nachschlagen musste, am Ende des Buches, um nach der Erklärung zu suchen, die diverse Ausdrücke beschrieben. Dann gab es ein Dreiergespann, wo jeder Protagonist seine Geschichte erzählte, wie er seine Liebe gewann und an den "Fremden, der Vampir" verlor, woraufhin er Rache schwor. 

 

Interessant zu sehen ist, wie damals der Vampir sein Unwesen trieb. Hier hat er nicht die klassischen spitzen Zähne sondern ist ein ganz normaler Bürger oder auch Edelmann (damals so bezeichnet) der seine Opfer nicht durch Bisse aussaugt sondern durch die Bindung an seine Person und deren Liebe? (So habe ich es verstanden.)

Zusammenfassung

  • dies ist Band 7 von 7; Band 8 in Vorbereitung
  • zwei Vampirgeschichten; Weltliteratur
  • Fussnoten am Ende des Buches erklärt, was deutlich den Lesefluss behindert
  • der Text ist nicht leicht zu lesen; hier braucht es Zeit und Aufmerksamkeit
  • interessante Darstellung des damaligen Vampirs im Vergleich zum heutigen
  • die zweite Geschichte schmälerte mein Interesse zum Ende hin, durch die Langatmigkeit 
  • dennoch kann ich dieses Werk empfehlen, da dies wohl den Ursprung aller Vampirgeschichten darstellt


ISBN 9-781724-503527