Die Entdeckung der Nachtseite

Michael Siefener

Verlag Lindenstruth

Georg, ein unscheinbarer Antiquar, wohnt mit seiner Frau in der großen Stadt. Er führt ein Leben wie das von tausend anderen.


Aber warum betrachtet ihn ein Penner als seinen Bruder? Woher kommen die sinnlosen Wutanfälle, die nächtlichen Alpträume? Die Nachtseite hat ihn als Opfer auserkoren, und sein Abstieg in die Hölle beginnt. Michael Siefener entwirft eine apokalyptische Vision vom Zerfall eines Individuums und dessen vergeblichen Versuchen, seine Existenz zu retten.


Mit 10 Illustrationen von Thomas Hofmann (Fanzine "Neuer Stern").
Glanzbroschur, 307 Seiten, 18€
Gebundene Vorzugsausgabe in goldgeprägtem Leinen, mit umlaufend illustriertem Schutzumschlag von Schädelwaldt, limitiert auf 111 nummerierte und vom Autor signierte Exemplare, 34€

Buchbesprechung

„Die Entdeckung der Nachtseite“ eine Geschichte, aus der Sicht eines Alkoholikers und deren Begleitsymptome, wie des Deliriums? 

 

Was es nun genau ist, kann ich gar nicht beschreiben. Aber was es auf jedenfall ist, ist das es eine beklemmende Geschichte und deren Untergang zweier Existenzen ist. Der Anfang macht der Tod der verstorbenen Mutter von Georg. Eine harmonische Bindung gab es zwischen diesen beiden wohl nicht, da die Mutter, in Erinnerungen aus Georgs Gedanken immer wieder über ihn herzieht. Hält nicht viel von ihm, sieht ihn als Versager an. 

Georg, ein Antiquar, zunächst Selbstständig und dann doch Angestellter, da das Leben als selbstständiger Antiquar sehr schwierig ist. Mit seiner Frau ist dieser in eine Grossstadt (beschrieben mit Hochhäusern im Text) gezogen, in einem Mehrparteienhaus, wo eine freie Wohnung anzumieten sei. 

 

Kleine Schlüsselszene hier, ist die leerstehende Wohnung, vor kurzem war diese noch bewohnt gewesen. Der Mieter ist unerklärlich verschwunden, wahnsinnig geworden; beschreiben die Mitbewohner. Hier wird in meinen Augen der erste Grundstein gelegt das auf den nächsten Seiten was passieren wird bzw. eine Wandlung geben wird.

 

Georg beginnt nun seine neue Arbeitsstelle sowie seine Frau im juristischen Bereich. In der Bibliothek läuft zunächst nicht alles nach Plan sowie es sich Georg gewünscht hatte, im Gegensatz zu seiner Frau, die sich mehr und mehr an die neue Arbeitsstelle gewöhnt. 

 

Georg ist unzufrieden und wirkt in sich gekehrt. Trauer. Fühlt sich verfolgt durch seine verstorbene Mutter. Sieht Schemen. Sieht Schatten. Dieses wirkt sich auch auf die Beziehung aus. Georg scheint wahnsinnig zu werden. Ab wann Georg nun genau zur Flasche greift, kann man nur erahnen, um nicht gleich alles vorweg zu nehmen. Wo nun Realität und wo Fiktion stattfindet, ist hier sehr schwierig zu sagen. Spoiler

 

Eine sehr beklemmende Geschichte, die gar nicht so weit ab von der Realität ist. Dieses Buch hat etwas, wenn man erst anfängt zu lesen, kann man dieses Buch gar nicht so schnell wieder weglegen. Allerdings, womit sich Herr Siefener selbst ein Bein stellt (in meinen Augen) ist mit der Aussage, im letzten Drittel der Geschichte, ob es ein Delirium sei. Warum wird hier der Zustand vom Protagonisten aufgelöst? Ist es nicht spannender dem Leser seine Phantasie zu belassen? 

Zusammenfassung

  • eine Geschichte von Realität und Fiktion
  • Alkohol und deren Nebenwirkungen
  • eine beklemmende Geschichte, die jeden von uns treffen könnte
  • Umgang von Verlust, Trauer über ein Familienmitglied
  • Protagonist mit einer Persönlichkeitsstörung(?)
  • Textfehler siehe Nachbemerkung

Nachbemerkung

Ich hoffe man versteht mich nicht falsch und wenn doch, dann würde ich mich über eine Nachricht freuen und nicht mit Ignoranz bestraft werden! Leider besticht dieses Werk von sehr "vielen" Textfehlern und konfusen Wortstellungen. Paar Beispiele stelle ich hier vor (habe erst zum Ende dieses Buches angefangen mir die Seiten zu merken, da es sich dann doch von den Fehlern her häufte)

  • S.288 "War es nicht viel furchtbarer, in diesem Haus mit seinen abscheulichen Heimlichkeiten blieben zu müssen?" 
  • S.287 "Es dauerte ihn, dass er sie nicht besucht hatte." *
  • S.306 "... ja er schien die Weit um ihn herum nicht wahrzunehmen."

* durch Info eines Facebookmitgliedes sei diese Ausdrucksweise hin und wieder mal gegeben - für mich dennoch sehr gewöhnungsbedürftig.


ISBN 978-934273-72-6

Vorzugsausgabe