Der Totenfresser

Michael Knoke

Goblin Press

Der Künstler Karl Marek ist erfolgreicher und gleichzeitig ein höchst seltsamer Zeitgenosse. Eines Tages weiht er seinen Freund ins das Geheimnis seine Erfolges ein, das Schrecklicher nicht sein könnte! 

 

Ein Paperback (japanische Bindung), 100 Seiten

Handgefertigtes Taschenbuch A5 mit Lesebändchen und Schutzumschlag.

 

12€ im Goblin Press erhältlich.

Rezension

Hier fällt es mir tatsächlich schwer, die richtigen Worte zu finden, um den mittlerweile verstorbenen Michael Knoke gerecht zu werden und nach einem so bewegenden Nachwort, von Jörg Kleudgen, zum genannten Autor. 

 

Eine alte abseits gelegene Lagerhalle am Hafen, die ein besonderes Geheimnis verbirgt. Was mag sich darin wohl befinden, ist es wirklich ein herbei geschworenes Wesen ganz nach H.P. Lovecraft oder ist es das Wesen in uns selber? Ich denke, in dieser Novelle mag jeder was anderes sehen, der eine den Grusel was der "Ghul" (der Totenfresser) ausströmt und der andere die Gefühlswelt vom Protagonisten. 

 

Die Schreibweise der 7 Kapitel bewirkte, das man mehr und mehr durch die Augen des Protagonisten sehen konnte und sich sehr schnell in ihn und in seiner Schaffenskrise hinein fühlen konnte. Man leidet förmlich mit ihm und fängt selbst an mit sich zu ringen, was man selber tun würde. 

 

Braucht es Opfer um die nötige Magie zu finden, oder findet sie ein selber? In dieser Novelle werden Opfer erbracht und zwar in Form von Leichen, die noch nicht all zu sehr dem Verwesungsstadium befallen sind. Allerdings schlägt diese Bereitschaft genau in das Gegenteil um und der Protagonist verfällt zunehmend in einer Krise - für mich in eine schizoaffektive Störung, was ich wieder sehr interessant fand als ehemaliger Psychiatriepfleger. 

 

Nun möchte ich nicht lange um den heissen Brei schreiben, mir hat diese Novelle gefallen. Besonders gefallen hat mir, dass hier mehr auf die Person und deren Psyche eingegangen wurde und wie dieser seine Umwelt und deren Mitmenschen wahr nahm. Dies wurde sehr gut beschrieben und erzeugte in meinen Augen Spannung bis zum letzten Kapitel. Der Monsteranteil, der Totenfresser, wurde hier zwar in einem Kapitel hervorragend beschrieben aber dennoch eher als Nebendarsteller behandelt, was positiv zu bewerten ist.