Aspira

Kurd Lasswitz

Dieter von Reeken (Hrsg.)

Wie später (1909) in seinem letzten Roman Sternentau hat Laßwitz in seiner erstmals 1905 erschienenen Erzählung Aspira die Fechner’sche Vorstellung von einer „beseelten Natur“ thematisiert. Anders als in Sternentau geht es hier nicht um „Elfenwesen“, sondern um eine diffuse „über¬irdi¬sche“ Wolke, deren Versuch, eine harmonische Verbindung zwischen „der Natur“ und „dem Menschen“ herzustellen, ebenso wie in Sternentau letztlich scheitert. Wie später in Sternentau spielt auch hier eine gebildete junge Frau, die Chemikerin Wera Lentius, eine bedeutende Rolle: In ihrem Körper „materialisiert“ sich die „Wolkenprinzessin“ Aspira und bekommt so für sie völlig neue, ihr fremd bleibende Einblicke in das Empfinden der Menschen. Aspira kehrt angesichts ihres Scheiterns (wie die „Idonen“ in Sternentau) in „ihre Welt“ zurück.

 

Anders als vier Jahre später als in Sternentau heiratet die junge Frau Wera Lentius aber schließlich nicht den „jugendlichen Liebhaber“, den bei einem Unfall ums Leben gekommenen Ingenieur Theodor Martin, sondern ihren väterlichen Freund und Wissenschaftler-Kollegen Paul Sohm. Dieser Umstand lässt einen inneren Wandel bei Laßwitz’ schwärmerischer und offenbar auf Gegenseitigkeit beruhender Neigung zu seiner Cousine zweiten Grades, Hanna Brier, erkennen: Gewinnt – im Roman – 1905 (noch) der altersweise väterliche Freund, die junge Frau, so tritt 1909 in Sternentau endgültig ein junger Mann an diese Stelle, während sich der ältere Mann in die Rolle des eben (nur) väterlichen Freundes fügt.

 

 

 

 

 

 

Der Roman spiegelt sehr deutlich Laßwitz’ Ausrichtung auf die Gedankenwelten Immanuel Kants und Gustav Theodor Fechners wider. Das hat (neben den für den Handlungsfluss eher als störend wirkenden zahlreichen Gedichten im Kapitel „Werbung“), ebenso wie später bei Sternentau, nicht dazu beigetragen, den von einem nur kleinen Publikum (dafür aber sehr) geschätzten Roman so populär werden zu lassen wie den „handfesteren“ Großroman Auf zwei Planeten. (Q: DvR Homepage)

Buchbesprechung

Der Roman einer Wolke, hört sich so interessant an, das ich nach dem Sternentau, gleich zu Aspira griff, um diese Verbindung - Natur und Mensch zu lesen. Natürlich wusste ich, was mich bei Kurd Lasswitz erwartet, denn mit "Sternentau" wurde ich nicht ganz warm, trotz den anfänglichen Kapitel, die sehr spannend waren aber zur Mitte/Schluss hin, sehr wissenschaftlich wurde.

 

Das Werk Aspira fängt sehr lustig an, und zwar ist da eine Wolkenprinzessin, die gerne ein Mensch sein möchte und deren Beweggründe, Gedanken etc. verstehen zu können. Allein auf die Idee zu kommen, ein Roman aus der Sicht einer Wolke zu schreiben, ist schon phantastisch. In diesem Roman geht es um Philosophie, Theologie u.v.m. und mit der Frage nach Erkenntnis. Mit diesem Drang nach Erkennen der Menschen sowie dessen beherrschen der Natur, macht sich die kleine Wolkenprinzessin auf den Weg zu den Menschen.

 

Das Buch hat mir gefallen, auf einer Art und Weise, nur es ist mir doch zu sehr philosophisch und dies ist einfach nicht meine Zeit, was mein Lesegenuss weiter antreibt. Allerdings für alle Philosophen unter der Leserschaft, wird dieses Geschichte sicherlich eine Bereicherung sein in ihrem Bücherregal. 

 

Dieses Buch ist ein Rezensionsexemplar, vielen Dank dafür! Gerne würde ich das Buch weiter auf Reisen schicken, wenn jemand an diesem Werk Interesse hat. 

Zusammenfassung

  • ein Mix aus Märchen, Wissenschaft, Phantasie und Liebesromanze
  • ein philosophischer Roman
  • keine Buch-Illustrationen
  • gebundene Ausgabe aus dem DvR Verlag; Lesebändchen vorhanden


ISBN 978-3-940679-18-5