Der Krocketspieler

H.G. Wells

Edition Phantasia

Als Dr. Finchatton eine Praxis als Landarzt im beschaulichen Cainsmarsh übernimmt, ist er überzeugt, dass er in der ländlichen Idylle eine Zuflucht für den Rest seines Lebens gefunden hat. Doch der Schein trügt, denn immer wieder kommt es in der Gegend zu unerklärlichen und erschreckenden Vorfällen: Der Arzt findet einen totgeschlagenen Hund am Straßenrand, der Pastor einer nahegelegenen Gemeinde wird verhaftet, weil er seine Frau brutal verprügelt hat. Unter der idyllischen Fassade lauern Gewalt und Grausamkeit – und alles steht offenbar im Zusammenhang mit dem Schädel eines gigantischen Urmenschen, dessen dunkler Einfluss friedliche Menschen in mordlüsterne Tiere verwandelt.

 

H. G. Wells’ Novelle „Der Krocketspieler“, eine faszinierende Meditation über den grausamen Urmenschen in uns allen, für den das gesittete Verhalten der zivilisierten Welt nur ein unzureichender Käfig ist, ist ebenso unterhaltsam wie tiefschürfend. Eines der besten phantastischen Bücher des zwanzigsten Jahrhunderts, das Kritiker in seiner vollendeten Form mit Meisternovellen wie Thomas Manns „Tod in Venedig“ verglichen haben.

Buchbesprechung

"Der Krocketspieler" eine überaus sehr interessante Geschichte mit einer grandiosen Übersetzung von J. Körber. Der Lesefluss ist von Anfang an gegeben und wenn man sich nicht versieht hat man das Buch an einen Abend schnell durchgelesen. Dazu begleiten die überragenden und düsteren Illustrationen von der lieben Alexandra F. vom Projekt wort:rausch. 

 

Was macht die Angst in uns einem, wenn diese nicht angenommen wird?  Wo treibt sie uns hin, welche Handlungen begehen wir? In meinen Augen spielt hier die Geschichte eine Nebenrolle, die Hauptrolle übernimmt alleine der Zustand "Angst". Interessant wurde beschrieben wie sich die einzelnen Protagonisten fühlen und sich gegenseitig anstecken. Ein Urzeit-Schädel wurde durch Ausgrabungen gefunden, die in vielen Leuten eine tief versteckte Angst aus ihren Geist hervorholten. Warum? 

 

Diese Antwort kann sich der Leser selber, ganz individuell, beantworten. Meine Vermutung liegt nahe, da der Roman 1936 erschien, dass dort evtl. schon spekuliert wurde auf den nahenden Krieg, was dann der 2.te Weltkrieg wurde. 

Zusammenfassung

  • eine sehr gelungene Übersetzung von J. Körber
  • ausgezeichnete Illustrationen von Alexandra F.
  • eine sehr nachhaltige Geschichte, die einem nachdenklich macht
  • ein interessantes Schriftbild über die Angst und was sie mit einem machen kann
  • Lesegenuss pur!


Aus dem Englischen von Joachim Körber

Einmalige Auflage von 250 nummerierten Exemplaren

Mit einem Nachwort von Horst Illmer

und Illustrationen von Alexandra F. – projekt:wort:rausch

Mit einem von der Illustratorin handsignierten Porträt von H. G. Wells

Hochglanzkaschierter Band im "Pulp-Look", im Samtschuber

 

ISBN 978-3-924959-99-9

120 Seiten, 65,00 Euro

Juni 2017