Die Stadt der Träumenden Bücher

(Comic): Band 1: Buchhaim

Walter Moers & Florian Biege (Illustrator)

albrecht knaus verlag

Band 1, „Buchhaim“, erzählt, wie Hildegunst in die Stadt der Träumenden Bücher kommt, wie es ihn dort in die Katakomben verschlägt, wo Bücherjäger sein Leben bedrohen und er auf das geheimnisvolle Volk der Buchlinge trifft.

 

Buchhaim ist die „Stadt der Träumenden Bücher“, wo Bücher nicht nur spannend oder komisch sind, sondern auch in den Wahnsinn treiben oder sogar töten können. Walter Moers` fantastische Abenteuergeschichte um den jungen Dichter Hildegunst von Mythenmetz, der das Geheimnis eines makellosen Manuskriptes ergründet, hat weltweit die Leser begeistert. Nun gibt es diese Geschichte aus dem Abenteuerreich der Literatur als prächtige Graphic Novel.

Rezension

Ein Zamonien-Quickie oder doch was ganz Einzigartiges? 

 

Wer wirklich in Zamonien eintauchen will, der schnappt sich ein Buch und lässt Zamonien in seinem Gehirn erwachen. Gerade dort entstehen Welten, die kein Comiczeichner darstellen kann (bester Beweis ist Prinzessin Insomnia - da wird einem gezeigt, was sich für Welten im Gehirn abspielen können). Es haben schon so einige versucht, sehr interessante Werke in einen Comic umzuwandeln, aber die Fantasie, die dabei verloren geht, kann in meinen Augen kein Illustrator ausgleichen. Die ursprünglichen Romane, wo der Autor diverse Figuren, Welten uvm. beschreibt und umschreibt, wird in Comic-Zeichnungen dargestellt und beraubt somit jeglichen Leser um seine eigene Fantasie. Ich bin es z.B. gewohnt, Bücher nicht in einen Rutsch durchzulesen, sondern von Kapitel zu Kapitel zu reisen, mit diversen Pausen zwischendurch. Dabei erschaffe ich mir meine eigene Bilderwelt, die sofort wieder in Kraft tritt, wenn ich nach einer Pause weiterlese. 

 

Das Comic ist ein Zwischending aus Buch und Film. Filme nutzen ebenso wenig die Sprache und bedienen sich selbstverständlich mit bewegenden Bildern. Nur allein durch die Bildersprache geht in meinen Augen einfach viel zu viel Fantasie verloren, was ich nicht nur sehr schade finde, auch zamonienunwürdig. Aus diesem Grund kann ich dem Comic nichts abgewinnen. Zamonien hat in einer Comicadaption nichts verloren. 

 

Zitat: "Es muss nicht erwähnt werden, dass Hildegunst von Mythenmetz nach der Lektüre des geheimnisvoll-wunderbaren Manuskripts immer noch seine Stulle mit Erdbeermarmelade (oder war es das Dämonenbienenbrot?) ungegessen in der Klaue hält: Der Leser sieht es einfach."

 

Was möchte ich mit diesem Zitat ausdrücken? Ganz einfach, man sieht nicht seine eigenen Bilder, sondern die, die sich der Zeichner ausgedacht hat. Die eigene Fantasie wird dadurch sehr eingegrenzt.

 

Für mich ist diese Form der Darstellung von Zamonien keine Bereicherung und deshalb warte ich weiterhin auf den letzten Band "Das Schloss der Träumenden Bücher". Vielleicht ist damit das Ende von Zamonien besiegelt, aber ich werde es in sehr guter Erinnerung behalten und mir die Geschichten ggf. erneut zur Hand nehmen, um Zamonien ein weiteres Mal zu bereisen.



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